Drei Stunden Güstrow (1994)
Dezember 1981. Helmut Schmidt, Bundeskanzler der BRD, besucht den Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Erich Honecker. Die Erfahrungen des Besuches von Willy Brandt 1970 in Erfurt haben die Staatsführung gewarnt: Begeisterung für einen Bundeskanzler soll es dieses Mal nicht geben. Für den 13. Dezember sieht das Protokoll einen Abstecher nach Güstrow vor. Der Weihnachtsmarkt, die Barlach-Gedenkstätte und der Dom zu Güstrow stehen auf dem Programm. Der gewaltige Apparat des Ministeriums für Staatssicherheit wird in Gang gesetzt, um die „Sicherheit des Gastes“ zu gewährleisten. Erich Mielke: „Noch nie war so ein hoher Einsatz erforderlich wie hier in Güstrow.“ Menschen werden vorübergehend festgenommen, Anwohner unter Hausarrest gestellt, Stasimitarbeiter zu „Besuchern des Weihnachtsmarktes“ geschminkt. So sollte den Medien ein genehmes DDR-Bild vorgegaukelt werden. Eine Rekonstruktion von drei Stunden Staatsbesuch in Güstrow.
Veröffentlicht: Jan 01, 1994
Laufzeit: 44 Protokoll
Genre: Dokumentarfilm
Sterne: Gunter Schoß
Crew: Siegfried Grupe (Editorial Staff), Michael Krull (Director), Bernd Schneider (Executive Producer), Michael Krull (Writer), Roger Pitann (Graphic Designer), Angelika Sattler (Editor)