Nick Cave: The Road to God Knows Where (1990)
Wir reisen zurück in jene Zeit, als der stets korrekt gekleidete Düstermann Nick Cave Klassiker in den Abgrund riss wie eine untote Moorleiche ahnungslose Wanderer. Unter den Opfern: „In the Ghetto",“Sunny" oder „Fever". Die armen Songs. Die glücklichen Songs. Uli Schueppels schwarzweiße 1989er Doku „The Road to God knows where" ist deutlich von Pennebakers „Don't look back" beeinflusst und bietet einen tristen Einblick ins monotone Leben auf Tour. Danach will man kein Rockstar mehr werden. Dafür um so mehr, wenn man sich dem morbiden Glamour des schlampigschönen Amsterdamer Konzertes von 1992 aussetzt. Der sich entäußernde Fürst der Finsternis im blutroten Licht: auratischer kann ein Untergrundstar nicht werden. Störend: Jeden Songtitel schreibt eine Hand in einem Zwischenschnitt auf eine weiße Fläche. Was allerdings charmant ins Witzige gewendet wird, als es technische Probleme bei „Deanna" gibt und die Hand den Songtitel ärgerlich durchstreicht.
Veröffentlicht: Dec 14, 1990
Laufzeit: 168 Protokoll
Genre: Musik, Dokumentarfilm
Sterne: Nick Cave, Blixa Bargeld, Mick Harvey, Kid Congo Powers, Thomas Wydler, Roland Wolf